Gesundheit des Großpudels

Marie

Großpudel sind sportliche und elegante Hunde. Sie sind körperlich ausdauernd belastbar und verfügen über eine sehr gute Motorik, wenn diese entsprechend gefördert wird.

Für die Zucht ist die Gesundheit ein ganz wesentlicher Faktor. Ich züchte nur mit physisch und psychisch gesunden Hunden. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und die richtige Balance zwischen Ruhe- und Aktivitätsphasen bilden die Basis für gesunde Hunde. Bereits in der Welpenentwicklung werden hier die Grundlagen gelegt.

Voraussetzung für eine verantwortungsvolle Zucht ist auch die Ausschöpfung der heute möglichen Gesundheitstests und Vorsorgemaßnahmen. Bei unseren jetzt sehr alten Hunden aus dem Tierschutz sehen wir, was schwere HD und andere Krankheiten an Schmerz mit sich bringen. Die Gesundheit der Hunde liegt in unserer Hand.

Für die Zuchttauglichkeit schreibt der PZV 82 e.V. vor, dass Großpudel auf folgende Krankheiten zu untersuchen sind:

Hüftgelenksdysplasie: Die Fehlentwicklung des Hüftgelenks tritt in verschiedenen Schweregraden auf. Folgeerscheinungen sind Arthrosen, die oft mit Schmerzen, Lahmheiten und Bewegungseinschränkungen einhergehen. Ernährung und gezieltes Muskeltraining können den Verlauf positiv beeinflussen.

Patellaluxation: Die Kniescheibenverrenkung entsteht, wenn sie genetisch bedingt ist, durch eine Fehlstellung des Ober- und Unterschenkels. Typische Anzeichen sind das Aussetzen des Beins für einige Schritte und Lahmheit. Folgeerscheinungen sind Arthrosen, die mit Schmerzen verbunden sind.

Progressive Retina Atrophie (PRA) und Katarakt: Die PRA ist eine genetisch bedingte Erkrankung der Netzhaut, bei der diese immer dünner wird. Beginnend mit Nachtblindheit führt die Erkrankung zur vollständigen Erblindung. Der Katarakt ist eine krankhafte Veränderung der Augenlinse, welche sich zunehmend eintrübt (Grauer Star). Sie kann in Verbindung mit der PRA auftreten und ebenfalls zur Erblindung führen. Der Katarakt kann genetisch bedingt sein oder im Alter auftreten. Bei zuchttauglichen Hunden ist die Katarakt-Untersuchung im PZV 82 e.V. deshalb alle 2 Jahre zu aktualisieren.

Darüber hinaus sind weitere Gentests möglich:

von Willebrand Erkrankung Typ 1: vererbbare Blutgerinnungsstörung unterschiedlichen Schweregrads.

Neonatale Enzephalopathie: Fehlbildung des Kleinhirns aufgrund einer Genmutation, die zum Tod der Welpen führt.

Degenerative Myelopahtie: schwere neurodegenerative Erkrankung des Rückenmarks, die zu unkoordinierten Bewegungen und Lähmungen führt.

Beim Großpudel kommen außerdem folgende Erkrankungen in Betracht (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), deren genetische Vererbung noch nicht abschließend erforscht ist bzw. für die es keine Gentests gibt.

Morbus Addison: Autoimmunerkrankung, bei der die Nebennieren zerstört werden. Es kann zu lebensbedrohlichen Krisen kommen. Eine medikamentöse Einstellung ist möglich und kann ein normales Leben gewährleisten. Diese Krankheit tritt bei bestimmten Rassen wie auch dem Pudel häufiger auf und wird wahrscheinlich vererbt, kann aber auch durch Umwelteinflüsse und andere gesundheitliche Probleme ausgelöst werden. Mehr Infos: http://addisonhun.de/index.php

Sebadenitis: Zerstörung der Talgdrüsen der Haut durch eine Entzündungsreaktion. Die Ursachen sind noch nicht geklärt, eine Erblichkeit wird jedoch vermutet. Die Krankheit ist nicht heilbar, lediglich die Symptome können behandelt werden.

idiopathische Epilepsie: Krampfanfälle verschiedensten Schweregrades. Die Vererbung ist nicht geklärt. Die Diagnose erfolgt in der Regel als Ausschlussdiagnose, d.h. wenn alle anderen Krankheiten ausgeschlossen sind, wird von der idiopathischen Epilepsie ausgegangen. Eine medikamentöse Einstellung ist möglich, die Prognosen sind sehr individuell, da mit jedem Krampfanfall weitere Nervenzellen betroffen sind.

PDA (persistierender Ductus ateriosus): angeborener Herzfehler, vor allem bei kleineren Rassen. Die Erblichkeit ist für den Pudel nachgewiesen.

Dilatative Kardiomyopathie: Herzmuskelerkrankung, die vermehrt bei großen Hunderassen auftritt. Genetik ist eine mögliche Ursache.

Allergien treten bei Hunden im Allgemeinen vermehrt auf. Als Reaktion des Körpers auf Umwelteinflüsse können zum Beispiel Hauterkrankungen, Probleme mit dem Magen-Darmtrakt oder den Schleimhäuten auftreten. Inwiefern Pudel mehr oder weniger von Allergien betroffen sind, ist nicht untersucht bisher. Für Allergien gibt es jedoch eine genetische Veranlagung, weshalb nur mit gesunden Hunden gezüchtet werden sollte. Präventiv kann durch eine gesunde Ernährung viel für ein gutes Immunsystem getan werden.